++ Gruner + Jahr im Wandel 

++ Google News Showcase: Mehr Geld gleich weniger Kritik?  

++ Europa und die USA: Gemeinsam gegen die Big Techs 

 

Gruner + Jahr im Wandel

Unter der Überschrift „Gruner + Jahr: Der Niedergang eines stolzen Hauses“ diskutiert die WirtschaftsWoche den Wandel des Traditionshauses Gruner + Jahr und der Verlagsbranche als Ganzes in den letzten Jahren. Nach dem Ausscheiden der ehemaligen G+J-Chefin Julia Jäkel spiegeln die Veränderungen im Unternehmen die „gesamte Entwicklung der Medien- und Werbebranche der vergangenen 25 Jahre wider“, so das Magazin. In den letzten Jahren hat sich G+J von seinen internationalen Geschäften getrennt, zuletzt von Prisma Media in Frankreich, und dadurch rund eine Milliarde Euro an Umsatz verloren. Ein möglicher Zusammenschluss mit der Mediengruppe RTL Deutschland, der vom Mutterkonzern Bertelsmann erwogen wird, könnte als weiterer Bedeutungsverlust für den Verlag gewertet werden, insbesondere mit Blick auf die journalistische Unabhängigkeit des Verlagshauses.

Der neue G+J-CEO Stephan Schäfer wird sich nun mit vielen strukturellen Grundsatzfragen beschäftigen müssen, unter anderem möglichen Zusammenlegungen von Redaktionen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen RTL und G+J existiert etwa schon mit dem Vermarkter-Verbund Ad Alliance und der Bertelsmann Content Alliance, die sich um Kooperationen bei Erstellung und Ausspielung von Inhalten zwischen den Bertelsmann-Töchtern Mediengruppe RTL Deutschland, G+J, BMG und Penguin Random House Verlagsgruppe bemüht.

 

Google News Showcase: Mehr Geld gleich weniger Kritik?

Googles Projekt namens News Showcase nimmt weiter Form an. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben bereits gut 600 Lizenzierungs-Deals mit Verlagsunternehmen abgeschlossen. Google wird die Unternehmen für das Ausspielen derer Nachrichteninhalte bei News Showcase vergüten und hat dafür insgesamt rund eine Billion US-Dollar in die Hand genommen.

Wie Reuters berichtet, tut Google dies auch, um den kritischen Stimmen aus der Medienindustrie entgegenzutreten und seine Reputation aufzubessern. Gemeinsam mit Facebook dominiert Google mehr als die Hälfte des digitalen Werbemarktes und wird daher des Öfteren dafür kritisiert, dass viele Unternehmen von Googles Diensten ob seiner Marktdominanz praktisch abhängig sind. Mit eben jenen Vergütungen, die durch News Showcase fließen werden, möchte Google die digitalen Wogen glätten.

Brad Bender, einer der Vizepräsidenten bei Google und zugleich einer der Leiter des News-Showcase-Unterfangens, untermauerte, dass man mit dem Projekt eine „nachhaltigere Zukunft“ für Nachrichten schaffen möchte. „Wir bemühen uns sehr darum, Teil der Lösung zu sein“, sagt Bender optimistisch. Ob Googles Projekt die Medienbranche tatsächlich positiv hinsichtlich seiner Geschäftspraktiken stimmen kann, wird die Zukunft zeigen.

 

Europa und die USA: Gemeinsam gegen die Big Techs

Bundesaußenminister Heiko Maas ist davon überzeugt, dass die EU nicht allein für eine striktere Regulierung von großen Tech-Konzernen wie Google sorgen kann. Dafür bedürfe es „starker Partner“, sagte Maas kürzlich dem Handelsblatt und nimmt dadurch seine Politik-Kollegen aus den USA in die Pflicht. Das Auswärtige Amt hat, um diesen Worten Taten folgen zu lassen, zusammen mit der Denkfabrik Institute for Strategic Dialogue das sogenannte „Digital Policy Lab“ gegründet.

Bei diesem sollen führende Beamte und Regulierer aus den USA und der EU, aber auch aus anderen Ländern, gemeinsam über konkrete Maßnahmen beraten, die für eine erfolgreiche(re) Regulierung notwendig sind. Laut dem Handelsblatt zeichnet sich ab, dass bei immer mehr Ländern die Einsicht Fuß fasst, „dass staatliche Regulierung in die Algorithmen eingreifen muss, die entscheiden, welche Inhalte Nutzer präsentiert bekommen.“

Das Handelsblatt verweist im Zusammenhang des Konflikts zwischen digitalen Regulierung und Meinungsfreiheit auch auf Joe Biden. Dieser hat erkannt, dass im digitalen Zeitalter eben das fraglich ist, was vor Kurzem noch als Selbstverständlichkeit galt. Und zwar, dass „Demokratie, Rechtsstaat und Marktwirtschaft anderen Herrschaftsformen um Längen überlegen sind“. Und dies, indem er einen ebenso simplen wie wahren Satz von sich gab: „Wir müssen beweisen, dass die Demokratie funktioniert.“

 



 

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Autor: Cision Insights-Team 

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