Wie haben sich die Medienberichterstattung und Debatten zu ESG-Themen auf sozialen Medien und in Deutschland verändert? Interessante Erkenntnise dazu liefert unsere Medienanalyse.
In unserer aktuellen Medienanalyse beleuchten wir die Berichterstattung und die Diskussionen rund um ESG-Themen in deutschen Medien sowie auf sozialen Plattformen und vergleichen Sie mit internationalen Diskussionen.
Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir für Sie hier zusammengefasst.
ESG-Medienwirkung in Deutschland stärker denn je, während die Erwartungen der Verbraucher an Unternehmen sinken
Globale wie auch nationale wirtschaftliche Herausforderungen überschatten seit dem Jahr 2020 ESG-Themen in den Köpfen der Verbraucher:innen, da unter anderem die Covid-19-Pandemie und der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine Unsicherheiten auf politischer und ökonomischer Ebene auslösten. Die Daten zur Medienpräsenz zeigen jedoch, dass das allgemeine Interesse an ESG-Themen in den traditionellen Medien und sozialen Kanälen nach wie vor sehr präsent ist. Im Vergleich zu den globalen Ergebnissen hat die Debatte in Deutschland eine deutlich höhere Sichtbarkeit, die im Jahr 2023 sogar noch zunimmt (+36 Prozent vs. +12 Prozent), und einen viel stärkeren Fokus auf klimabezogene Themen aufzeigt.
Was das für Marken bedeutet
Für Marken ist es daher wichtig, ihr Engagement konsequent und unerschütterlich zu kommunizieren und langfristige Unternehmenspositionen zu bekräftigen, die auch in den jüngsten Turbulenzen Bestand haben.
Die Debatte über ökologische und soziale Themen wird hitziger und politischer
In einer polarisierten Medienlandschaft, die sich insbesondere in den heftigen Debatten in den sozialen Medien widerspiegelt, werden ESG-Themen wie der Klimawandel, die deutsche Energiewende oder LGBTQ-Rechte immer politischer und damit auch immer häufiger mit negativen Gefühlen und Emotionen belegt. Deutsche politische Parteien, allen voran die Rechtsaußenpartei AfD (Alternative für Deutschland), werden in der Berichterstattung über soziale und ökologische Themen stärker wahrgenommen, während der Anteil der Sichtbarkeit für DAX-Unternehmen stabil bleibt. Für Unternehmen besteht zunehmend die Gefahr, dass ihr Engagement in breitere und kontroverse gesellschaftliche Themen hineingezogen oder zur Kritik an der Unternehmensleistung missbraucht wird.
Was das für Marken bedeutet
Marken sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie möglicherweise entschlossen sein müssen, hinter den von ihnen eingegangenen ESG-Engagements zu stehen und deren Relevanz für die Unternehmensleistung zu verteidigen.
Marken müssen sich auf eine konsistente und transparente ESG-Botschaft konzentrieren
Anstatt zu versuchen, ihre ESG-Ambitionen besonders plakativ zu machen oder die ehrgeizigsten Verpflichtungen und Ziele zu kommunizieren, sollten Unternehmen die Forderung von Verbraucher:innen nach Transparenz berücksichtigen und sich auf eine konsistente und klare Kommunikation konzentrieren. Marken müssen über das ESG-Label hinausgehen und sich auf konkrete Maßnahmen konzentrieren, um das Vertrauen von Verbraucher:innen zu gewinnen. Verschiedene Unternehmen sind dazu übergegangen, proaktiv und regelmäßig über ihre Ziele zu kommunizieren und einen spezifischen Manager oder unternehmensinterne Strukturen zu benennen, die/der für das Thema Nachhaltigkeit oder ESG verantwortlich sind, um so das Vertrauen in die Werte ihres Unternehmens zu stärken.