Für Journalisten ist Erfolg nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern auch messbar. Aber wie definieren Medienschaffende diesen Erfolg und welche Kennzahlen spielen dabei eine Rolle?     

 

Unsere State of the Media 2024-Befragung hat deutsche Journalisten gefragt, wie sie den Erfolg ihrer Arbeit bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich auch in der Medienbranche datenbasierte Entscheidungsprozesse zunehmend durchsetzen. Dieser Beitrag gibt einen detaillierten Einblick in die wichtigsten Messgrößen, auf die Journalisten in Deutschland setzen. 

 

Leser- und Besucherzahlen sind entscheidend 

Die Reichweite bleibt der wichtigste Indikator für Erfolg: Mit 79,4 Prozent bewerten die meisten deutschen Journalisten Leser- und Besucherzahlen als zentralen Erfolgsfaktor. Diese Kennzahl ist für viele Medienschaffende entscheidend, da sie direkt das Interesse und die Reichweite des veröffentlichten Inhalts widerspiegelt. In einer zunehmend digitalen Welt wird Reichweite zur Währung des Medienerfolgs. 

 

Umsatz und Umsatzbezug als Erfolgsindikator 

Fast 40 Prozent (37,5 Prozent) der Befragten geben an, dass ein direkter Zusammenhang mit Umsatz (wie durch Abonnements oder Werbeeinnahmen) für sie ein entscheidendes Erfolgskriterium ist. Dies zeigt, dass Journalisten auch die wirtschaftlichen Ergebnisse ihrer Arbeit im Blick haben – ein Trend, der insbesondere durch die digitalen Geschäftsmodelle verstärkt wird. In Zeiten von sinkenden Print-Erlösen gewinnt die Monetarisierung von Inhalten eine neue Bedeutung. 

 

Grafik, die zeigt, was sich Journalisten von PR-Profis wünschen - aus dem State of the Media Report 2024 für Deutschland

Engagement und Interaktion 

Mit 31,9 Prozent sehen knapp ein Drittel der befragten Journalisten Interaktionen und Engagement als bedeutende Erfolgsfaktoren. Dieser Wert umfasst sowohl interne Traffic-Zahlen als auch externe Interaktionen, wie die Anmeldung zu Newslettern oder Kommentare und Verweildauer auf der Webseite. Die intensive Auseinandersetzung der Leser mit den Inhalten wird als Qualitätsindikator angesehen und gilt als wichtiger Erfolgsmaßstab in der digitalen Kommunikation. 

 

Schnelligkeit und Aktualität 

Für 27 Prozent der Journalisten ist die schnelle Veröffentlichung von Inhalten, also das Berichten als Erster über ein Thema, ein wichtiger Erfolgsfaktor. Dieser Wert zeigt die Bedeutung von Aktualität und Zeitgeist in der journalistischen Arbeit. Die Schnelligkeit, mit der relevante Informationen verbreitet werden, beeinflusst die Wahrnehmung von Glaubwürdigkeit und Expertise. 

 

Anerkennung durch Kollegen und Branche 

Knapp 20 Prozent (19,4 Prozent) bewerten die Anerkennung der eigenen Arbeit durch Auszeichnungen oder positives Feedback von Kollegen als Erfolgsindikator. Preise und Anerkennung innerhalb der Branche sind ein Zeichen für hohe Qualität und tragen dazu bei, das Ansehen und die Reputation zu steigern. Auch wenn dieser Wert geringer ist als die direkten Reichweiten- oder Umsatzzahlen, spielt Anerkennung für viele eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Teilen durch Dritte und Anzahl der Beiträge 

Mit 16,1 Prozent bewerten einige Journalisten das Teilen ihrer Inhalte durch Dritte als Zeichen von Erfolg. Diese „indirekte“ Reichweite, die durch das Teilen entsteht, spiegelt die Relevanz und den Wert der Inhalte wider.

Die reine Anzahl der veröffentlichten Beiträge hingegen spielt für die meisten Journalisten nur eine untergeordnete Rolle: Nur 13,3 Prozent betrachten die Anzahl als eine wichtige Kennzahl, was zeigt, dass Qualität über Quantität geht. 

 

Fazit 

Die Ergebnisse der State of the Media-Befragung verdeutlichen, dass Reichweite und Umsatz die wichtigsten Erfolgskennzahlen für deutsche Journalisten sind. Doch auch qualitative Faktoren wie Engagement, Schnelligkeit und Anerkennung spielen eine bedeutende Rolle.

Für PR- und Kommunikationsprofis, die erfolgreich mit Medien arbeiten wollen, ist das Wissen um diese Erfolgskriterien entscheidend. Erfolgreiche Medienarbeit ist datengetrieben, messbar und richtet sich stark an den Bedürfnissen der Leser aus. Ein Verständnis für diese Messgrößen ermöglicht eine effektivere Zusammenarbeit mit Journalisten und fördert die Entwicklung zielgerichteter und nachhaltiger Kommunikationsstrategien.