++ Stärkere Nutzerbindung und mehr journalistische Qualität: Was Verlagsunternehmen von Facebook News erwarten    

++ Auftragsarbeiten und klassischer Journalismus: Das Risiko der Verzahnung  

++ Individuell, nur eben anders: Warum Targeted Advertising weiterhin eine Rolle spielen wird  

 

Stärkere Nutzerbindung und mehr journalistische Qualität: Was Verlagsunternehmen von Facebook News erwarten

Bei Facebook News, das im Mai an den Start geht, sind mehr als 100 deutsche Medienunternehmen dabei. Branchenmagazin Meedia hat sich bei diesen umgehört, was sie sich von der Kooperation mit Facebook versprechen.

Die meisten Medienmarken und Verlage haben Facebook schon im Vorfeld zur Verbreitung von Inhalten verwendet. Die "Stärkung qualitätsjournalistischer Inhalte auf Facebook" ist beispielsweise das, was der Zeit-Verlag aus Hamburg von Facebook News erwartet. Die Funke-Mediengruppe gibt darüber hinaus an, dass man durch die Teilnahme an Facebook News nicht nur mehr potenzielle Nutzerinnen und Nutzer erreichen möchte, sondern diese auch stärker an sich binden und gegebenenfalls höhere Erlöse durch den Verkauf von Digital-Abos erzielen möchte.

Ein Knackpunkt ist die Frage, wie lange die Partnerschaften zwischen den Verlagen und Facebook News laufen werden. Schließlich könnte sich das Konzept als großer Erfolg entpuppen, könnte sich für den ein oder anderen Verlag aber auch als überflüssig erweisen, sodass dann eine unkomplizierte Beendigung der Kollaboration aus Verlagssicht wünschenswert ist. Die meisten Verlage gaben Meedia keine Auskunft darüber, wie lange die Zusammenarbeit laufen wird. Diejenigen, die Angaben machten, ließen verlauten, dass man zunächst drei Jahre mit Facebook News kooperieren wird. Indes gibt es Besonderheiten. Die taz verfügt beispielsweise über ein Sonderkündigungsrecht von 90 Tagen.

 

Auftragsarbeiten und klassischer Journalismus: Das Risiko der Verzahnung

Medienmagazin Horizont befasst sich damit, was Verlagsunternehmen wagen, wenn sie ins Content Marketing und Corporate Publishing einsteigen. Zwar ist es „verständlich und sinnvoll“, wenn sie zu diesem Zwecke auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Doch müssen sie dabei aufpassen, eine gewisse Grenze nicht zu überschreiten, da mit zunehmender Agilität hinsichtlich solcher Auftragsarbeiten die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die journalistische Qualität leidet.

Horizont erläutert: „Verlage, die beide Welten (zu eng) verzahnen, riskieren zum einen, dass die optische Brillanz, die sich CM-Produkte wegen der gezielten Kundenbudgets oft leisten können, dann verblasst, wenn dasselbe Team zugleich Presseprodukte verantwortet. Und zum anderen, umgekehrt, dass deren Unabhängigkeit, Ecken und Kanten verloren gehen oder zumindest weniger erkennbar werden.“

Zudem ist es so, dass ein klassisch arbeitender Journalist nicht unbedingt die erste Wahl für Arbeiten im Content Marketing sein sollte, verrät beispielsweise Bauer-Multi-Chefredakteur Uwe Bokelmann. Letztlich, so fasst Horizont zusammen, halten Verlage, die an den langfristigen Wert ihrer journalistischen Arbeit und Marken im Leser- und Werbemarkt glauben, an der strikten Trennung zwischen Presse- und Auftragsproduktion fest. Und zwar auch dann, wenn solche kurzfristigen CM-Sondererlöse sehr „verlockend“ erscheinen.

 

Individuell, nur eben anders: Warum Targeted Advertising weiterhin eine Rolle spielen wird

Googles Pläne, das Tracking von Cookies im Chrome-Browser schon bald ad acta zu legen, hat in der Medienbranche für enormes Echo gesorgt. Schließlich kontrolliert Google mit Chrome ein Drittel des Web-Browser-Marktes.

Obgleich Google an diesen Plänen festhalten wird, glaubt Eerke Boiten von der School of Computer Science and Informatics an der De Montfort University, dass das Targeted Advertising auch weiterhin seinen festen Platz haben wird. Zwar wird Google vom bewährten Cookie-System zu einem von sogenannten „cohorts“ abhängigen System wechseln. Doch wird sich für den User selbst dadurch kaum etwas ändern, und er wird auch weiterhin im Sinne für ihn passender Werbung anvisiert. Nur dies eben nicht mehr als Individuum, sondern als Teil einer Gruppe.

Boiten geht darüber hinaus davon aus, dass durch dieses neue System viele verschiedene „cohorts“ respektive Gruppen entstehen werden, auf die Werbetreibende Zugriff erlangen und eigene Werbezielgruppen werden erstellen können. Was letztlich dem System entspricht, welches Facebook schon jetzt praktiziert.

 

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Autor: Cision Insights-Team 

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