++ Ist das noch Journalismus oder schon Aktivismus?  

++ KMUs nicht ausreichend digitalisiert 

++ Debatte um personalisierte Werbung 

 

Die Medien und das Klima: Berichterstattung im Spannungsfeld 

"Das sind Fakten, keine Meinung" („Det här är fakta, ingen åsikt“). Mit diesen Worten betitelte Schwedens größte Tageszeitung Dagens Nyheter vergangene Woche ihre Sonntagsausgabe. Der Clou dabei: Chefredakteurin war niemand anderes als die weltweit bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Zusammenarbeit hatte in der schwedischen Öffentlichkeit bereits im Vorfeld eine kritische Debatte über die Rolle des Journalismus in der Berichterstattung über den Klimawandel ausgelöst.  So bezeichnete der Expressen die Kooperation als „großen Fehler“, während das Svenska Dagbladet der Tageszeitung „eine unvorsichtige Art, mit seiner Macht umzugehen“ vorwarf. 

Auch in Deutschland gab es bereits vergleichbare Kooperationen: so waren an einer Sonderausgabe der taz im Herbst mehrere Klimaaktivisten beteiligt, und der stern arbeitete zwei Tage mit der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future zusammen. Während manche Medienschaffende, wie beispielsweise Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt, einer vergleichbaren Kooperation offen gegenüberstehen, sehen andere - wie ARD-aktuell-Chefredakteur Marcus Bornheim – hingegen eine potenzielle Gefährdung der „professionellen journalistischen Distanz“ und Glaubwürdigkeit.  In Zeiten von Fake News und „Lügenpresse“-Vorwürfen kann dies für Verlage und Sender somit durchaus auch zu einem finanziellen Problem werden. 

Angesichts der anhaltenden Brisanz und der zunehmenden gesellschaftlichen Relevanz des Themas Klimaschutz wird die Diskussion um die Rolle der Medien in diesem Kontext somit langfristig ein heiß diskutiertes Sujet bleiben – bei dem jeder letztlich für sich selbst entscheiden muss, wo die Trennlinien zwischen Geschäft und Gewissen verlaufen.

 

Kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland sind nicht ausreichend digitalisiert 

Ein neuer Digitalisierungsindex für Deutschland hat festgestellt, dass viele kleine und mittelständische Unternehmen einen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung haben. Die Studie wurde letzte Woche zu einem Digital-Gipfel der Bundesregierung vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht. Demnach erreicht die Informations- und Kommunikationsbranche als Spitzenreiter 273 Indexpunkte und liegt damit weit über dem Durchschnitt aller Branchen, der mit 100 Punkten angesetzt ist. Danach folgen Fahrzeugbau (193 Punkte), Elektrotechnik und Maschinenbau (114 Punkte) und Unternehmensnahe Dienstleistungen (135 Punkte). Wenig digitalisiert sind hingegen der Einzelhandel mit 75 Indexpunkten, die verarbeitende Industrie mit 55,6 Punkten und die Tourismusbranche mit 64,4 Indexpunkten. 

Darüber hinaus deckt die Studie auf, dass die Unternehmensgröße ebenfalls eine wichtige Rolle beim Digitalisierungsgrad spielt. Großunternehmen mit mehr als 249 Mitarbeitern haben eine deutlich höhere Digitalisierung vorzuweisen als mittelständische Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und kleine Unternehmen (1 bis 49 Beschäftigte). Süddeutschland ist im Schnitt bei der Digitalisierung am weitesten vorangeschritten. „Wir sehen, dass es beim Grad der Digitalisierung zwischen den Branchen enorme Unterschiede gibt,“ so Thomas Jarzombek, Beauftragter des Wirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Start-ups.

 

Die Debatte um personalisierte Werbung 

Der Digital Services Act ist nicht nur ein wichtiges Thema für die Medienbranche, sondern auch eines, das von vielen Akteuren in der Medienbranche mit Argusaugen beobachtet wird. Das gilt speziell für solche aus der Werbung und dem Marketing, denn ihnen droht, wie es das Medienfachmagazin Horizont ausdrückt, mit der Umsetzung „Ungemach“. 

Die Politik hat in jüngster Vergangenheit diverse Vorschläge gemacht, welche Maßnahmen mit dem Gesetzesvorhaben einhergehen sollten. Einer der am meisten beachteten Vorschläge war ein Bericht des SPD-Rechtsexperten Tiemo Wölken. Dieser „geht sogar so weit, ein Verbot personalisierter Werbung ins Auge zu fassen“, so Horizont. 

Derartige Szenarien stießen bei Branchenverbanden, nicht überraschend, auf wenig Begeisterung. Bernd Nauen, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft, nannte Wölkens Vorschlag „populistisch und bevormundend“. Eine derartige „Holzhammer-Methode“ erachtet Nauen nicht als adäquat, um sich der Sorgen um die digitalen Grundrechte von Europas Bürgerinnen und Bürgern anzunehmen. Beim Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger gab es ähnliche Statements. Dessen Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer sagte Horizont im Gespräch, dass Werbung und Werbefreiheit „unverzichtbare Grundlagen“ einer jeden Marktwirtschaft seien. Dazu zähle natürlich auch adressierte Werbung, die sowohl für die Unternehmen als auch die Beworbenen „sinnvoll und effektiv“ sei.      

 



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Autor: Cision Insights-Team 

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