++ Entschieden: die Reform des Urheberrechts 

++ Ende der Drittanbieter Cookies – Chance oder Gefahr? 

++ Gestartet: Facebook News gibt es nun auch in Deutschland 

 

Bundestag beschließt Urheberrechtsreform 

Der Deutsche Bundestag hat letzte Woche eine Reform des Urheberrechts verabschiedet. Die Große Koalition stimmte dafür, die Grünen enthielten sich und FDP, Linkspartei und AfD stimmten gegen neue Regeln für Autoren, Presse, Verlage und Internetplattformen. Deutschland muss bis Juni eine EU-Richtlinie zum Urheberrecht in nationales Recht umsetzen. Künftig sollen Plattformen haftbar gemacht werden, wenn Nutzer gegen das Urheberrecht verstoßen, zum Beispiel dadurch, dass sie Inhalte ohne Erlaubnis oder Lizenzvereinbarung hochladen. Kreative und Urheber sollen stärker an der Wertschöpfung ihrer Inhalte beteiligt werden und die Informationspflichten der Plattformen sollen erweitert werden. Die neue Reform beinhaltet auch ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage.

„Das Kernstück der Reform ist die urheberrechtliche Verantwortlichkeit von Upload-Plattformen wie YouTube, Facebook oder TikTok. Diese müssen künftig kreative Inhalte lizenzieren, die von Usern auf den Plattformen geteilt werden,“ sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD). Vor dem Beschluss der EU-Richtlinie hatte es in den letzten Jahren immer wieder Proteste gegeben, da Internetnutzer Einschränkungen durch sogenannte Upload-Filter und Beschneidungen der Meinungsfreiheit fürchteten. 

 

Das Ende von Drittanbieter-Cookies – Chance oder Gefahr? 

Ad Age Studio 30 hat in Zusammenarbeit mit Piano Mitte April eine Gesprächsrunde mit Führungskräften aus fünf Medienunternehmen veranstaltet. Dabei ging es um offene Fragen, Bedenken und Tipps bzgl. Erstanbieterdaten, schreibt adage.com. Als Hintergrund für die Veranstaltung diente das drohende Ende von Drittanbieter-Cookies, ausgelöst durch das Inkrafttreten des California Consumer Privacy Act (CCPA) im Januar 2020. Als problematisch wird dabei betrachtet, dass vor allem Giganten wie Google problemlos ihre eigenen FLoC-Teams zusammenstellen können, während kleinere Websites nicht über solche Ressourcen verfügen.

"Wenn jeder Verlag seine anwendereigene Lösung entwickelt, ist das für Vermarkter und Agenturen wirklich schwer zu bewältigen", gab Sara Badler von Dotdash zu bedenken. Jake Sullivan von U.S. News and World Report hingegen glaubt, dass sich Erstanbieterdaten auszahlen. Ken Blom von BuzzFeed ist gar der Meinung, Cookies förderten Faulheit. Man sei nicht gezwungen gewesen, sich über Datenstrategien auszutauschen, da Algorithmen und Cookies die Arbeit übernommen hätten.

In der Diskussionsrunde wurden ebenfalls Ansätze zur Bewältigung des Problems vorgestellt. „Vor etwa einem Jahrzehnt haben wir eine Lösung namens CDP (Contributor-Developer-Partnership) entwickelt", sagte Tina Cassidy von GBH, die darauf hinwies, dass die öffentlich-rechtlichen Medien eine eigene Nische innerhalb der Verlags- und Rundfunksphären darstellen, weil sie so abhängig von lokalen Fernseh- und Radiosendern seien. Man habe eine Plattform entwickelt, die selbst lokalen Sendern helfen könne. Wichtig sei in jedem Fall, agil zu bleiben und nicht alles auf eine Karte zu setzen.

 

Here is the News – jetzt auch in Deutschland 

Facebook hat sein groß aufgezogenes Projekt Facebook News nun auch in Deutschland gestartet. Mehr als 100 Publikationen diverser Verlagshäuser sind zum Start mit dabei, unter anderem das Handelsblatt, FAZ, taz und Die Zeit. Die Firmen werden dafür, dass Facebook ihre Berichterstattung für seine Nutzer ausspielt, finanziell entlohnt. Facebook möchte durch Facebook News „mehr Qualitätsjournalismus zur Verfügung stellen und gleichzeitig den Verlagen mehr Monetarisierungsmöglichkeiten bieten.“

Bemerkenswert ist dabei laut Meedia, dass einige Publikationen von Axel Springer nun doch mit dabei sind. Als Facebook im März eine vorläufige Liste teilnehmender Verlagsunternehmen präsentierte, war hier von Publikationen des journalistischen Schwergewichts aus Hamburg nichts zu sehen. Nun sind Bild Zeitung und Die Welt jedoch vertreten.

Facebook News ist gegenwärtig für Nutzer in den USA, UK und Deutschland verfügbar. Mit französischen Medienunternehmen befindet sich Facebook nach eigenen Angaben „in aktiven Verhandlungen“, um schon bald auch Nutzern in Deutschlands südwestlichem Nachbarland entsprechende Inhalte offerieren zu können.  

 



 

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Autor: Cision Insights-Team 

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