++ RTL und Telekom vs. Tech-Giganten

++ EU Urheberrechtsreform: Verlage befürchten Nachteile

++ Künstliche Intelligenz in Deutschland: "Normungsroadmap für KI"

 

RTL und Telekom bauen Partnerschaft aus

Die Mediengruppe RTL Deutschland und die Deutsche Telekom wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten – und damit ein Gegengewicht zu den großen Tech-Konzernen bilden. In einem ersten Schritt soll dabei das Streamingangebot TV Now Premium-Bestandteil von MagentaTV werden, was dem Streamingdienst potenziell Millionen neuer Kunden bescheren könnte. Die Integration von TV Now soll jedoch nur ein erster Schritt der Zusammenarbeit sein, die RTL und Telekom als "Initiative für Innovation im deutschen TV-Markt" feiern. Langfristiges Ziel sei es, die Wachstumsmärkte Streaming und personalisierte Werbung gemeinsam zu erschließen. Dafür haben beide Unternehmen auch einen systematischen Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie, Vermarktung und Content vereinbart. Insbesondere der Markt der adressierbaren Werbung steht dabei im Fokus. RTL und Telekom wollen hierfür gemeinsame Lösungen entwickeln, die auch für weitere Partner offen sein sollen. Im Gespräch mit dem Handelsblatt zeigt sich Bernd Reichart, CEO der Mediengruppe RTL Deutschland überzeugt, Google, Facebook und Amazon Paroli bieten zu können. Neben derartigen „zukunftsorientierten Partnerschaften“ bedürfe es dabei jedoch auch eines regulierenden „wettbewerbsfördernden Rechtsrahmens“. Ob die neue Allianz es wirklich mit den großen US-Anbietern zumindest national aufnehmen kann, entscheidet aber letztlich der Verbraucher. Eine Kampfansage ist es jedoch allemal.

 

Verlage befürchten massive Nachteile durch Umsetzung der europäischen Urheberrechtsreform

Die deutsche Umsetzung der europäischen Urheberrechtsreform stößt auf heftigen Widerstand von Inhalteanbietern und Verlagen, die eine massive Schwächung ihrer Erlösgrundlage befürchten. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich – wo die Richtlinie wie vom europäischen Gesetzgeber formuliert umgesetzt wird – hat Bundesjustizministerin Christine Lambrecht zwei Gesetzentwürfe erarbeiten lassen, die an einigen Stellen mit völlig neuen Lösungsvorschlägen aufwarten. Diese sehen unter anderem eine Bagatellgrenze von 1.000 Zeichen für kurze Ausschnitte aus Filmen, Musik und Texten vor, zudem sollen Internetnutzer vor dem Hochladen ihrer Beiträge eine Art Unbedenklichkeitserklärung abgeben, um Upload-Filter in vielen Fällen unnötig zu machen. Aus Sicht der Verlage drohe insbesondere durch ein mögliches großflächiges Text- und Data-Mining eine Zunahme eines „Roboterjournalismus“ – zu Lasten des eigenen Lizenzgeschäfts. Angesichts der umfangreichen Kritik signalisierte Lambrecht bereits Gesprächsbereitschaft, betonte jedoch die Notwendigkeit eines „Austarieren[s] der unterschiedlichen Interessen“. Gerade im Hinblick auf die Plattformhaftung, wo Interessen von Rechteinhabern, Plattformen aber auch der Nutzer in Ausgleich gebracht werden müssten, sei die Urheberrechtsreform „etwas komplett Neues“, so Lambrecht. „Deshalb muss man jetzt kreativ sein.“ Eine für alle beteiligten Parteien zufriedenstellende Lösung steht somit derzeit in weiter Ferne

 

Künstliche Intelligenz: Deutsche Wettbewerbsfähigkeit durch Normierung

In Sachen Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz hinkt Deutschland international weiterhin hinterher. Lag man 2016 im globalen Vergleich noch auf Platz 15, büßte der Exportweltmeister in diesem Jahr erneut drei Plätze ein. Zur Aufholjagd setzt man auf alte Tugenden, i.e. Genauigkeit und ein dickes Regelwerk. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das Deutsche Institut für Normung ein, das dem Bundeskanzleramt auf dem kommende Woche stattfindenden Digitalgipfel eine „Normungsroadmap für KI“ vorstellen wird. Knapp eineinhalb Jahre erarbeiteten Experten aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft einen Handlungsrahmen, wie Normen und Standards dabei helfen können, dass Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt. Der Druck auf die Politik ist groß: 90 Prozent der Unternehmen drängen laut einer Untersuchung des TÜV-Verbandes auf klarere gesetzliche Vorgabe zum Einsatz von KI. Laut DIN-Vorstandsvorsitzendem Christoph Winterhalter sei Deutschlands Anteil an KI-Lösungen zwar noch gering, könne aber durch die Nutzung von „Normen und Standards als strategisches Instrument“ erhöht und ausgebaut werden. Insbesondere im Hinblick auf China plädiert Winterhalter dabei für einen „europäischen Weg“, welcher ein „sinnvolles Miteinander an staatlichen Vorgaben und privatwirtschaftlichen Normen“ vereine und zeigt sich zuversichtlich: „Ich bin davon überzeugt, dass wir diejenigen sein werden, die KI in laufende Systeme etwa in der Produktion integrieren werden. Das können wir besser als andere.“

 



 

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Autor: Cision Insights-Team 

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