Man kann mit Sicherheit sagen, dass Social Media Marketing eine Weiterentwicklung von Mundpropaganda ist. Aber warum setzen Unternehmen auf Social Media Marketing?

 

Die meisten würden wohl antworten, dass es eine Möglichkeit ist, um mit ihren Kunden in Verbindung zu treten, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, um ihre Produkte und ihr Unternehmen ins beste und positive Licht zu rücken und vor allem um sichtbar zu bleiben. Aber Moment mal, ist das nicht die Aufgabe der PR/Öffentlichkeitsarbeit?

 

 

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Am Dienstag, 28.07.2020 haben wir uns gemeinsam mit Ute Hildebrandt, Geschäftsführerin Hotwire Deutschland, und Florian Bamberg, Nachrichtenchef bei dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten, diesen Fragen angenommen und darüber diskutiert, inwieweit Social Media tatsächlich zu einer Veränderung in der Kommunikationsarbeit beigetragen hat.

 

Relevanz ist König

Fakt ist: Die Relevanz, des auf den Social Media Kanälen geteilten Contents ist ausschlaggebend, ob zum Beispiel ein Journalist diesen Kanal für seine Recherche nutzt. Florian Bamberg sieht die Relevanz dafür bei den Kanälen von deutschen Unternehmen noch nicht gegeben. Findet aber gute Beispiele in den USA, die zeigen, dass auch Wirtschaftsunternehmen starke Influencer und Blogger sein können. Deren Inhalte würde er persönlich sogar denen von Journalisten vorziehen. Das deutsche Unternehmen bei der Nutzung von Social Media im europäischen Ländervergleich eher Schlusslicht sind, zeigt auch die Umfrage von Eurostat im Erhebungszeitraum 2016 bis 2019 (Quelle: Statista „Social Media Nutzung in Unternehmen“). Dabei ist die Nutzung in Deutschland jedoch von Jahr zu Jahr gestiegen und wird auch weiter steigen.

Das merkt man auch daran, dass sich Unternehmen aus immer mehr Branchen im Bereich Social Media engagieren. Dabei werden die diversen Plattformen zum Versand von Informationen oder auch Meinungen genutzt. Auch aus der Politik gibt es prägnante Beispiele für einzelne Akteure, die Twitter ihren Pressesprechern vorziehen. Ute Hildebrandt ist auch deswegen der Meinung, dass Social Media dazu geführt hat, dass alle das Gleiche sagen. Dem pflichtet Florian Bamberg bei. Aus diesem Grund ist es wichtig zu differenzieren und weitere, weitaus glaubwürdigere Quellen wie Wikipedia oder Wikidata für die eigene Recherche zu nutzen. 

 

Social Media ist auf dem Vormarsch

Im weltweiten Vergleich setzen Unternehmen für Ihre PR in den sozialen Medien noch immer verstärkt auf Facebook (95%), Twitter (84%), Instagram (74%) und LinkedIn (62%) (Quelle: Hootsuite | Statista „Social Media Nutzung in Unternehmen“), weil sie ihrer Meinung nach dadurch mehr Aufmerksamkeit generieren (86%), Kundenloyalität fördern (60%) und neue Geschäftskontakte knüpfen (49%) können (Quelle: Social Media Examiner | Statista „Social Media Nutzung in Unternehmen“). Sei es mit potenziellen Neukunden oder auch Influencern und Journalisten, die die eigene Geschichte (weiter)erzählen sollen.

Aber auch weil die heutige Zeit immer schnelllebiger ist und die Kommunikationsarbeit sich dieser Schnelllebigkeit anpassen muss. Durch den sich immer schneller vollziehenden Wandel verlieren die „alten Medien“ auch immer weiter an Relevanz, meint Ute Hildebrandt im Interview. Auch wenn der Pressesprecher als Quelle für Unternehmensinformationen noch immer das größte Vertrauen bei Journalisten in Deutschland genießt (State of the Media Report 2020), so sind die sozialen Medien aus der PR- und Kommunikationsarbeit nicht mehr wegzudenken. Sie werden von Journalisten zunehmend bei der Recherche genutzt oder dienen als direkter Feedbackkanal.

Unternehmen sollten daher das Vertrauen, welches ihnen indirekt dadurch zuteil wird, nutzen. Social Media sollten eben nicht mehr als Trend, sondern als fester Bestandteil des Kommunikationmix verstanden werden, um relevante Inhalte mit Zielgruppen zu teilen. 

Schauen Sie sich unser Webinar an und erfahren Sie mehr darüber, was Ute Hildebrandt und Florian Bamberg über die Veränderung der PR durch Social Media denken und welche Tipps sie Kommunikations-Profis an die Hand geben. 

Vielen Dank an alle Teilnehmer, Panelists und unserer Kollegen von Falcon.io!