Der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona ist die größte Mobilfunkmesse weltweit. Dass sie nicht nur wichtig in Bezug auf technologische Neuheiten wie Smartphones und Co. ist, sondern auch in Bezug auf den Dialog über künftige Technologien, hat die diesjährige Ausgabe des Kongresses deutlich gemacht, der vom 27. Februar bis zum 2. März 2023 stattfand.
Unsere Cision Insights Analysten haben sich die Medienberichterstattung und Social Media Erwähnungen rund um den Event genau angeschaut und zahlreiche interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert. Sieben davon, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.
1. Erkenntnis: Die Lust an Live-Veranstaltungen und ein weltweit gestiegenes Medieninteresse
Der MWC 2023 ist weltweit auf ein enormes Medieninteresse gestoßen, welches deutlich höher als im Vorjahr lag (+74 Prozent). Gleichzeitig nahmen die Besucher- und Ausstellerzahlen zu und näherten sich dem Niveau vor der Pandemie. Das zeigt - ebenso wie bereits die CES 2023 in Las Vegas, dass Live-Events wieder gerne angenommen werden.
2. Erkenntnis: Auf der MWC 2023 wird nicht nur über Produktneuheiten gesprochen, auch politisch-technologische Diskussionen werden geführt - Beispiel 5G!
Von 5G-fähigen Geräten über innovative Infrastrukturkonzepte bis hin zu Keynotes zur Frage, wer für das Breitbandnetz zahlen wird - 5G-Netze beherrschen weiterhin die Schlagzeilen der Medien und führen dazu, dass auch politische Diskussionen auf der Veranstaltung geführt werden. Die MWC avanciert somit zur globalen Plattform, um den Rahmen der mobilen Zukunft zwischen innovativen technischen Ansätzen und politischen sowie sozialen Realitäten zu diskutieren.
Blickt man auf die Produktinnovationen, sind Foldables, Rollables und AR-Brillen die wichtigsten Themen mit der meisten Sichtbarkeit. Über die Weiterentwicklung klassischer Telefonfunktionen, so zahlreiche Kommentatoren, wird wenig berichtet.
3. Erkenntnis: KI-Ankündigungen spielen nur eine untergeordnete Rolle
Während durch ChatGPT, OpenAI und Co. die vergangenen Monate von Diskussionen rund um KI-basierte Anwendungen geprägt waren, ist auf der MWC das Thema künstliche Intelligenz zwar vertreten, aber keineswegs gehyped. Die Medien führen das auf eine Zurückhaltung der Marken bei der Integration von KI-basierten Technologien in ihre mobilen Geräte zurück und darauf, dass hier nur wenige und vorsichtige Ankündigungen gemacht werden.
4. Erkenntnis: China und Indien stehen im Fokus während der Einfluss Europas abnimmt
Nicht zuletzt aufgrund der Omnipräsenz chinesischer Marken auf der Veranstaltung und ihrer Strategie, asiatische Wachstumsmärkte wie Indien ins Visier zu nehmen, verlagert sich die globale Diskussion über mobile Trends nach Asien. Da viele europäische Marken abwesend sind, nimmt der Anteil der Berichterstattung über diese deutlich ab bzw. über chinesische Marken deutlich zu.
5. Erkenntnis: Der MWC wird zum Social-Media-Event, bei dem Influencer aus dem Mittleren Osten am aktivsten sind
Modernste Handy-Neuheiten stoßen auf ein enormes Engagement in den sozialen Medien (+202 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), da Tech-Influencer und Privatanwender ihre Erfahrungen vor Ort in Barcelona teilen.
Während sich der strategische Fokus vom europäischen und US Markt hin zum asiatischen Markt verschiebt, spielen im Bereich der Social-Media-Influencer Akteure aus dem Nahen Osten eine Schlüsselrolle und führen das Engagement-Ranking an.
6. Erkenntnis: Im Kampf um die Medien-Aufmerksamkeit gewinnen unkonventionelle Produktneuheiten
Wer als Marke auf dem MWC auffallen möchte, sollte den Fokus auf neue, hochmoderne technische Geräte setzen, um die Aufmerksamkeit von Medien und Influencern zu erhalten. Dabei ist es wichtig, dass im Rahmen der Produktkommunikation die Frage nach dem Zweck klar beantwortet wird.
7. Erkenntnis: Wer auf einen kommunikativen „One-fits-all“ Ansatz setzt, ist zum Scheitern verurteilt
Wer im Rahmen der MWC erfolgreich kommunizieren möchte, muss seine Event-Botschaften an die globalen Verschiebungen anpassen. Der stärkere Fokus des MWC auf die asiatischen Wachstumsmärkte deutet auf einen breiteren Trend hin. Er zwingt Unternehmen und Kommunikations-Profis dazu, ihre Zielgruppen und folglich auch die Veranstaltungen, an denen sie teilnehmen wollen, genauer unter die Lupe zu nehmen. Lokalisierungsbemühungen und zielgruppenspezifische Ansprachen werden dadurch immer wichtiger.
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