Der Digital News Report 2024 des Reuters Institute bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends im digitalen Nachrichtenkonsum.   

 

Dabei beleuchtet er die Herausforderungen, mit denen Nachrichtenmedien weltweit konfrontiert sind und bietet damit wichtige Erkenntnisse für Kommunikationsprofis in Hinblick auf Kommunikationsstrategien. 

Die folgenden Punkte fassen die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts zusammen.  

 

Rückgang traditioneller Plattformen und Wachstum alternativer Netzwerke 

Traditionelle soziale Medien wie Facebook und X (ehemals Twitter) haben die Rolle von Nachrichten auf ihren Plattformen reduziert. Die Anzahl der Nutzer, die Facebook für Nachrichten konsumieren, ist im letzten Jahr um 4 Prozentpunkte gesunken. Im Gegensatz dazu gewinnen Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube zunehmend an Bedeutung. In vielen Ländern spielt auch WhatsApp eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Nachrichten.

Diese Entwicklungen führen zu einer fragmentierteren Nachrichtenlandschaft, in der mittlerweile sechs verschiedene Netzwerke mindestens 10 % der Befragten erreichen, verglichen mit nur zwei vor einem Jahrzehnt. 

 

Verlagerung des Nachrichtenkonsums hin zu Videos und Kurzform-Inhalten 

Der Konsum von Nachrichten in Form von Videos nimmt weiter zu, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen. Zwei Drittel der Befragten gaben an, wöchentlich kurze Nachrichtenvideos zu konsumieren, die hauptsächlich über soziale Medien oder Video-Plattformen verfügbar sind. Während traditionelle Nachrichtenmarken und Journalisten auf Plattformen wie TikTok an Einfluss verlieren, dominieren hier häufig Influencer und alternative Stimmen die Diskussion. 

 

Vertrauen in Nachrichten und die Herausforderung der Glaubwürdigkeit  

Das allgemeine Vertrauen in Nachrichten bleibt zwar stabil, liegt jedoch weiterhin vier Punkte unter dem Höchststand während der COVID-19-Pandemie. Der Bericht zeigt, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, vertrauenswürdige Inhalte auf Plattformen wie TikTok und X zu erkennen. In zahlreichen Ländern sind die Sorgen über Falschinformationen, insbesondere im Zusammenhang mit politischen Themen, weiter angestiegen. 

 

Wachsende Sorge über die Rolle von KI im Journalismus 

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus wird von der Öffentlichkeit mit Vorsicht betrachtet. Die meisten Menschen bevorzugen, dass Journalisten bei wichtigen Nachrichteninhalten die Kontrolle behalten. Während es eine gewisse Akzeptanz für den Einsatz von KI in weniger kritischen Aufgaben wie Transkription und Übersetzung gibt, herrscht Skepsis gegenüber KI-generierten Inhalten, insbesondere bei "harten" Nachrichten wie Politik oder Krieg. 

 

Wirtschaftliche Herausforderungen für Nachrichtenmedien 

Viele Nachrichtenorganisationen stehen vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Steigende Kosten, sinkende Werbeeinnahmen und ein rückläufiger Social-Media-Traffic führen zu Entlassungen und Kürzungen. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnet der Bericht nur ein geringes Wachstum bei Nachrichten-Abonnements. In 20 wohlhabenden Ländern haben lediglich 17 % der Befragten in den letzten 12 Monaten für Online-Nachrichten bezahlt. 

 

Steigende Nachrichtenvermeidung 

Rund 39 % der Befragten geben an, Nachrichten manchmal oder oft zu vermeiden – ein Anstieg um 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Offene Kommentare im Bericht deuten darauf hin, dass anhaltende Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten einen Einfluss auf diese Entwicklung haben könnten. Viele Menschen fühlen sich von der schieren Menge an Nachrichten überfordert und suchen daher aktiv nach Wegen, diese zu meiden. 

 

Fazit 

Der Digital News Report 2024 unterstreicht den massiven Umbruch in der digitalen Nachrichtenlandschaft. Nachrichtenmedien stehen vor der dringenden Herausforderung, sich an die sich wandelnden Plattformen, veränderten Konsumgewohnheiten und die wachsende Rolle der KI anzupassen, um weiterhin relevant und vertrauenswürdig zu bleiben.

Diese Erkenntnisse sind insbesondere für PR- und Kommunikationsfachleute von Bedeutung, da sie die Notwendigkeit unterstreichen, neue Strategien zur effektiven Ansprache von Zielgruppen in einer sich rasch verändernden Medienlandschaft zu entwickeln.

 

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Reuters Institute "Digital News Report 2024".