Eine aktuelle Studie der Universität Leipzig beleuchtet die Wahrnehmung und Positionierung von Kommunikationsabteilungen in deutschen Unternehmen.   

 

Befragt wurden 1.147 Personen aus dem Top- und mittleren Management sowie Mitarbeitende aus Deutschen Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitenden und eigener Kommunikationsabteilung. Die Ergebnisse offenbaren mehrere Schwachstellen und bieten wichtige Handlungsempfehlungen für PR- und Kommunikationsexperten. Hier sind vier zentralen Erkenntnisse der englisch-sprachigen Studie. 

 

1. Wahrnehmung und Ansehen sind hierarchieabhängig:

Die Studie zeigt, dass die Wahrnehmung der Kommunikationsabteilung stark von der Hierarchieebene abhängt. Während 87% der Top-Managerinnen und Manager mit der Kommunikationsarbeit zufrieden sind und 97% ein hohes Ansehen bescheinigen, sinken diese Werte im mittleren Management und bei den Mitarbeitenden deutlich. Dies deutet auf eine Diskrepanz in der Wertschätzung und ein Informationsdefizit in den unteren Hierarchieebenen hin. 

 

2. Unklare Aufgaben und Ziele: 

Viele Mitarbeitende und Manager sind mit den Aufgaben und Zielen der Kommunikationsabteilung nicht vertraut. Während die Erstellung von Inhalten und die Organisation von Kampagnen als Hauptaufgaben wahrgenommen werden, sind strategische Funktionen wie Reputations- und Markenmanagement weniger präsent. Nur 60% der Top-Manager erkennen diese strategischen Aufgaben an, und im mittleren Management sind es sogar nur 58%. 

 

3. Unterstützung bei der Zielerreichung: 

Ein alarmierendes Ergebnis der Studie ist, dass nur 50% der Personen im Top-Management und 36% im mittleren Management angeben, dass die Kommunikationsabteilung ihnen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben hilft. Dies erklärt, warum oft Zweifel an der Rechtfertigung der Ressourcen und Budgets für Kommunikationsabteilungen bestehen. 

 

4. Kompetenz und Einbindung in strategische Entscheidungen: 

Nur etwa die Hälfte der Befragten betrachtet die Kommunikationsabteilung als kompetent. Insbesondere im Top-Management wird der Abteilung nur selten eine beratende Funktion bei strategischen Entscheidungen zugeschrieben. Hier besteht ein klarer Handlungsbedarf, um das Selbstbild der Kommunikationsprofis als Berater und Coaches zu stärken und ihre Einbindung in entscheidende Prozesse zu fördern. 

 

Fazit und Empfehlungen: 

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit für Kommunikationsabteilungen, ihre strategische Bedeutung klarer zu kommunizieren und intern mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine transparente Darstellung der eigenen Ziele und Erfolge sowie eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen können dazu beitragen, das Ansehen und die Positionierung der Kommunikationsabteilung im Unternehmen zu verbessern. Professor Ansgar Zerfaß betont, dass Kommunikationsverantwortliche eine überzeugende Mission und eine konsistente Story für ihre Arbeit benötigen, um langfristig erfolgreich zu sein.

 

Die Studie der Universität Leipzig "Wahrnehmung und Positionierung der Kommunikationsabteilungen".  

Lesen Sie die detaillierten Erkenntnisse der englisch-sprachigen Kommunikationsstudie der Universität Leipzig nach. 

Universität Leipzig: Wahrnehmung und Positionierung der Kommunikationsabteilungen