Im digitalen Zeitalter ist die Fähigkeit, sich schnell an neue Trends anzupassen, für PR- und Kommunikationsexperten unverzichtbar.
Die Studie "Communications Trend Radar 2024", unter der Federführung von Prof. Dr. Stefan Stieglitz (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Ansgar Zerfaß (Universität Leipzig), bietet einen fundierten Überblick über zukunftsweisende Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft, Management und Technologie, die die Unternehmenskommunikation prägen werden. Basierend auf der Analyse von über 100 wissenschaftlichen Publikationen, Fachzeitschriften und Online-Medien, identifiziert diese Studie fünf zentrale Trends, die neue Herausforderungen und Chancen für die Kommunikationsbranche darstellen.
Trend 1: "Information Inflation" - Zielstrebiges Navigieren durch die Informationsflut
Der Trend der Informationsinflation hebt hervor, wie der Wert einzelner Informationen durch die stetig wachsende Verfügbarkeit von Daten und Inhalten sinkt. In einer Welt, in der die Kosten für die Erstellung von Inhalten durch technologische Fortschritte, wie generative KI, immer weiter fallen, steigt die Herausforderung, aus der Informationsflut relevante Inhalte zu filtern und effektiv zu kommunizieren.
Für Kommunikationsexperten bedeutet dies, dass sie verstärkt in fortschrittliche Überwachungs- und Analyseinstrumente investieren müssen, um relevante Einblicke zu gewinnen und ihre Kommunikationsstrategien anzupassen. Hyperpersonalisierung und digitale Technologien werden dabei zu Schlüsselkomponenten, um sich in einer komplexen Welt abzuheben.
Trend 2: "AI Literacy" - Auf- und Ausbau von KI-Kompetenzen
KI-Kompetenzen aufzubauen, ist angesichts der rasanten Entwicklung KI-basierter Technologien und ihrer zunehmenden Integration in den Kommunikationsalltag unerlässlich. Die Studie betont die Bedeutung kognitiver, affektiver und soziokultureller Fähigkeiten im Umgang mit KI, von der Datenanalyse bis hin zur Gestaltung von KI-gesteuerten Kommunikationskampagnen.
Kommunikationsverantwortliche sind gefordert, nicht nur ihre eigenen KI-Kenntnisse zu erweitern, sondern auch die ihres Teams und ihrer Stakeholder kontinuierlich zu fördern, um Missverständnisse und Skepsis gegenüber KI-Technologien zu verringern und deren Potenzial voll auszuschöpfen.
Trend 3: "Workforce Shift" - Transformation der Belegschaft
Die Transformation der Belegschaft durch demografische Veränderungen, Digitalisierung und neue Arbeitsmodelle stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Kommunikationsstrategien anzupassen. Die Studie zeigt auf, dass die zukünftige Arbeitswelt von einer Diversifizierung der Belegschaft, Flexibilisierungsanforderungen und dem zunehmenden Einfluss von Automatisierung und KI geprägt sein wird.
Kommunikationsführungskräfte müssen proaktiv handeln, um die Kommunikationsfähigkeiten ihrer Teams zu stärken, Wissensmanagement zu optimieren und eine inklusive Unternehmenskultur zu fördern, die Talente anzieht und bindet.
Trend 4: "Content Integrity" - Wahrung der Integrität in der Content-Erstellung
In einer Ära der zunehmenden Verbreitung künstlich generierter Inhalte unterstreicht die Studie die Wichtigkeit der Wahrung der Echtheit und Integrität von Kommunikationsmaterialien. Technologiebasierte Lösungen für die Erkennung und Verifizierung von Inhalten sind entscheidend, um Falschinformationen entgegenzuwirken und das Vertrauen der Stakeholder zu erhalten. Kommunikationsprofis müssen sich mit Medienforensik auseinandersetzen und innovative Ansätze entwickeln, um die Authentizität ihrer Inhalte zu sichern und gleichzeitig auf die ethischen Bedenken im Zusammenhang mit der Erstellung und Nutzung künstlich generierter Inhalte zu reagieren.
Trend 5: "Decoding Humans" - Chancen und Risiken physiologischer und verhaltensbezogener Datenerfassung
Die Entschlüsselung des Menschen durch Technologien, die physiologische und verhaltensbezogene Daten erfassen und interpretieren können, eröffnet neue Perspektiven für die Unternehmenskommunikation. Von der Messung der Wirksamkeit von Kommunikationsmaßnahmen bis hin zur Echtzeit-Anpassung von Inhalten basierend auf unmittelbarem Feedback – die Möglichkeiten, die sich aus der Verbindung von Neurotechnologie und Künstlicher Intelligenz ergeben, sind enorm.
Die Studie hebt hervor, wie wichtig es für Kommunikationsverantwortliche ist, sich mit den neuesten Entwicklungen in diesem Bereich auseinanderzusetzen und potenzielle Anwendungsfälle für ihre Organisationen zu evaluieren. Das umfasst nicht nur den Einsatz von Technologien zur Verbesserung der Kommunikationseffizienz, sondern auch die Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und datenschutzrechtlicher Aspekte. Innovative Ansätze, wie die Nutzung von Biometrie und Gehirn-Computer-Schnittstellen, könnten die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Stakeholdern kommunizieren, grundlegend verändern, erfordern jedoch eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken.
Fazit
Der Communications Trend Radar 2024 beleuchtet entscheidende Trends, die die Zukunft der Unternehmenskommunikation prägen werden. Von der Bewältigung der Informationsflut über den kompetenten Umgang mit KI, die Anpassung an eine sich wandelnde Arbeitswelt, die Wahrung der Integrität von Inhalten bis hin zur fortschrittlichen Analyse menschlichen Verhaltens – jede dieser Entwicklungen bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen.
Für Kommunikationsexperten bedeutet dies, dass sie proaktiv handeln, ihre Kenntnisse kontinuierlich erweitern und innovative Technologien und Strategien implementieren müssen, um ihre Kommunikationsziele effektiv zu erreichen. Die Studie bietet nicht nur einen Überblick über die relevanten Trends, sondern auch eine fundierte Grundlage für die strategische Planung und Weiterentwicklung der Unternehmenskommunikation.
Die Erkenntnisse der Studie ermöglichen es Kommunikationsfachleuten, vorausschauend zu agieren und sich auf eine Zukunft vorzubereiten, in der die effektive und verantwortungsbewusste Kommunikation entscheidend für den Unternehmenserfolg sein wird. Es lohnt sich daher für alle, die in diesem Bereich tätig sind, sich eingehend mit den Ergebnissen des Communications Trend Radar 2024 auseinanderzusetzen, um die Potenziale der digitalen Transformation für die eigene Kommunikationsarbeit voll auszuschöpfen.
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Lesen Sie alle Erkenntnisse der Studie nach und lernen Sie die Handlungsempfehlungen kennen, die die Macher der Studie im Communications Trend Radar 2024 ermittelt haben.
Informationen rund um den Communications Trend Radar 2024 sowie die Studie selbst gibt es auf der Studien Webseite der Akademischen Gesellschaft.
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Die Gesichter hinter dem Communications Trend Radar 2024: Michelle Wloka, Ansgar Zerfass, Sünje Clausen and Stefan Stieglitz (v.l.n.r.).