Social-Media-Plattformen entstehen ständig neu. Doch in den letzten zwölf Monaten ist kaum eine so schnell gewachsen wie Bluesky.
Neue Plattformen sind für PR- und Kommunikationsteams immer spannend, denn sie bieten zusätzliche Kanäle, um Botschaften zu verbreiten und neue Zielgruppen zu erreichen. Aber braucht es Bluesky wirklich für PR-Zwecke?
Laut dem State of the Media Report 2025 gaben 27 % der Journalisten in Nordamerika an, Bluesky am häufigsten für berufliche Zwecke zu nutzen – mehr als etablierte Netzwerke wie Reddit (16 %) oder TikTok (14 %).
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, was Bluesky ist, warum die Plattform so schnell wächst und warum sie für PR-Profis zunehmend relevant wird.
Was ist Bluesky?
Bluesky ist eine Social-Media-Plattform, auf der Nutzer Beiträge posten, kommentieren, teilen und Direktnachrichten versenden können – mit einer Oberfläche, die an X (ehemals Twitter) oder Threads erinnert.
Die Standardansicht zeigt einen chronologischen Feed der Accounts, denen man folgt. Zusätzlich gibt es eine „Discover“-Timeline für neue Inhalte sowie die Möglichkeit, eigene Feeds zu kuratieren. Bluesky ist über Desktop, iOS, macOS und Android zugänglich.
Technisch gesehen unterscheidet sich Bluesky deutlich von anderen Plattformen: Es basiert auf dem dezentralen AT-Protokoll, einer Open-Source-Technologie, die Nutzer mehr Kontrolle über ihre Daten und ihr Nutzungserlebnis gibt.
Bluesky beschreibt sich selbst als: „Social Media, wie es sein sollte. Finde deine Community unter Millionen von Nutzern, entfessle deine Kreativität und hab wieder Spaß.“
Wer steckt hinter Bluesky?
Dass Bluesky mit seinem blauen Schmetterlings-Icon stark an das frühere Twitter erinnert, ist kein Zufall.
Die Plattform entstand 2019 als Forschungsprojekt innerhalb von Twitter und wurde 2021 als eigenständiges Unternehmen ausgegründet: Bluesky Social PBC – eine Public Benefit Company, die gesellschaftlichen Nutzen über Shareholder-Value stellt. Der öffentliche Launch erfolgte zunächst als Invite-only im Februar 2023, seit Februar 2024 ist die Registrierung offen.
Bluesky wurde von Twitter-Mitgründer Jack Dorsey ins Leben gerufen, der bis Mai 2024 im Vorstand blieb. Heute wird das Unternehmen von CEO Jay Graber geleitet und hat seinen Sitz in Seattle.
Warum wächst Bluesky so schnell?
Im Mai 2025 hatte Bluesky bereits über 35 Millionen registrierte Nutzer – ein großer Sprung von den 14,5 Millionen im Oktober 2024.
Andere dezentrale Netzwerke wie Mastodon konnten zunächst ebenfalls Aufmerksamkeit gewinnen, während Threads durch die Integration mit Instagram einen Vorsprung bei den Nutzerzahlen hat (über 350 Millionen monatlich aktive Nutzer).
Doch laut dem State of the Media Report 2025 nutzen Journalisten in Nordamerika Bluesky deutlich häufiger als Threads (27 % vs. 10 %).
Der Wandel von Twitter zu X hat viele Nutzer dazu veranlasst, nach Alternativen mit ähnlicher Funktionalität zu suchen. Studien von Similarweb und The Guardian zeigen: Nach der US-Wahl 2024 stieg die Zahl der aktiven Bluesky-Nutzer stetig, während X rückläufig war.
Auch die mediale Berichterstattung über Bluesky hat stark zugenommen. Eine CisionOne-Grafik zeigt, wie die Erwähnungen von Mai 2024 bis Mai 2025 explodiert sind:

Was macht Bluesky anders als andere Plattformen?
Bluesky entwickelt sich zunehmend zu einem relevanten Ort für Journalisten, Marken und Influencer, um sich über News, Trends und aktuelle Themen auszutauschen.
Hier einige Funktionen, die Bluesky von anderen Netzwerken unterscheiden:
- Chronologischer Feed: Keine algorithmische Sortierung – Beiträge erscheinen in echter Reihenfolge.
- Individuelle Feeds: Nutzer können eigene Feeds mit spezifischen Parametern erstellen oder kuratierte Feeds abonnieren (z. B. „PR & Comms“-Feed).
- Starter Packs: Thematisch gebündelte Account-Sammlungen, die sich mit einem Klick abonnieren lassen – ideal für neue Nutzer.
- Nutzerlisten: Listen können erstellt, geteilt und abonniert werden – ein zentrales Feature für Community Building.
- Content-Labeling: Inhalte können markiert werden, was eine differenzierte Moderation ermöglicht.
- Anti-Toxizitäts-Funktionen: Neben Blockieren und Stummschalten gibt es Features wie das Entfernen aus Zitaten oder Starter Packs.
- Keine Werbung: Stand Mai 2025 zeigt Bluesky keine Anzeigen – für ein fokussiertes, schnelles Nutzungserlebnis.
Was macht Bluesky anders als andere Plattformen?
Bluesky entwickelt sich zunehmend zu einem relevanten Ort für Journalist:innen, Marken und Influencer:innen, um sich über News, Trends und aktuelle Themen auszutauschen.
Hier einige Funktionen, die Bluesky von anderen Netzwerken unterscheiden:
- Chronologischer Feed: Keine algorithmische Sortierung – Beiträge erscheinen in echter Reihenfolge.
- Individuelle Feeds: Nutzer:innen können eigene Feeds mit spezifischen Parametern erstellen oder kuratierte Feeds abonnieren (z. B. „PR & Comms“-Feed).
- Starter Packs: Thematisch gebündelte Account-Sammlungen, die sich mit einem Klick abonnieren lassen – ideal für neue Nutzer:innen.
- Nutzerlisten: Listen können erstellt, geteilt und abonniert werden – ein zentrales Feature für Community-Building.
- Content-Labeling: Inhalte können markiert werden, was eine differenzierte Moderation ermöglicht.
- Anti-Toxizitäts-Funktionen: Neben Blockieren und Stummschalten gibt es Features wie das Entfernen aus Zitaten oder Starter Packs.
- Keine Werbung: Stand Mai 2025 zeigt Bluesky keine Anzeigen – für ein fokussiertes, schnelles Nutzungserlebnis.
Sollten Marken auf Bluesky aktiv werden?
Kurz gesagt: Ja. Je mehr Journalisten, Konsumenten und Meinungsführer auf die Plattform wechseln, desto wichtiger wird sie für die PR-Arbeit. Wer hier nicht zuhört, verpasst potenziell entscheidende Narrative, die die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen können.
PR-Teams stehen zunehmend unter Druck, die Vielzahl an Social-Media-Gesprächen zu analysieren, potenzielle Krisen frühzeitig zu erkennen und Insights für strategische Entscheidungen zu liefern. Führungskräfte sind sensibler denn je für die Auswirkungen negativer Online-Diskussionen – Bluesky sollte daher nicht ignoriert werden.
Meghan Meeker, Director of Social Media bei Brandwatch und Cision, sagt zur Entwicklung von Bluesky: „Wenn eine neue Plattform auftaucht, frage ich mich zuerst: Haben wir die Kapazität, dort regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen? Wenn nicht, bleiben wir lieber bei dem, was funktioniert. Aber Bluesky wächst rasant und könnte sehr gut zur eigenen Marke passen.“
6 Einstiegstipps für PR-Teams auf Bluesky
1. Sichern Sie sich Ihren Namen
Ihr Social-Media-Team hat das vielleicht schon erledigt – aber fragen Sie sicherheitshalber nach, ob der Markenname (und ggf. relevante Produkt- oder Servicenamen) auf Bluesky registriert wurden. Das Letzte, was Sie wollen, sind Cybersquatter, die Ihren Account blockieren. Auch wenn Sie nicht sofort aktiv werden: Sichern Sie sich Ihren Handle frühzeitig.
2. Verifizieren Sie Ihr Profil
Vertrauen ist in PR und Kommunikation essenziell. Bluesky bietet eine Möglichkeit zur Verifizierung mit dem blauen Häkchen. Nutzer können sich selbst verifizieren, indem sie ihre Webdomain als Accountnamen hinterlegen. Marken wiederum können sich als „Trusted Verifier“ registrieren und ihren Mitarbeitenden Verifizierungen ausstellen.
3. Folgen Sie relevanten Accounts
Sobald Ihr Account steht, folgen Sie wichtigen Profilen z. B. Mitgliedern der Geschäftsleitung, Mitarbeitenden, Journalisten, Branchenfeeds und relevanten Nutzer. Denken Sie daran: Auf Bluesky werden Sie nicht automatisch gefunden. Beteiligen Sie sich aktiv an Gesprächen, die Ihre Marke betreffen. So werden Sie sichtbar.
4. Testen Sie erste Inhalte
Da Bluesky in Aufbau und Funktion X und Threads ähnelt, können Sie bestehende Inhalte mit kleinen Anpassungen wiederverwenden. So testen Sie mit wenig Aufwand, ob die Plattform für Ihre Marke Potenzial bietet und ob sich weiteres Engagement lohnt.
5. Beobachten Sie Ihre Erwähnungen
Wird Ihre Marke auf Bluesky erwähnt? Sie können das manuell verfolgen – oder ein Tool wie CisionOne nutzen, das Bluesky vollständig abdeckt. Unsere Medienbeobachtungsplattform bietet PR-Teams Echtzeit-Einblicke in Gespräche, die die Markenwahrnehmung, Trends und relevante Stimmen prägen.
6. Messen Sie die Wirkung
Ob Ihre Marke auf Bluesky wahrgenommen wird, erfahren Sie nur, wenn Sie dort präsent sind. Durch eigene Beiträge sehen Sie, ob neue Follower dazukommen oder ob sich Referral-Traffic und Conversions verändern. Legen Sie einen festen Zeitraum mit regelmäßigem Posting fest und werten Sie danach aus, ob sich ein Ausbau lohnt.

Meghan Meeker, empfiehlt: „Ich würde nach der Registrierung des Markennamens erste Experimente wagen. Gespräche verfolgen, Branchenführern folgen und beobachten, wie sich andere auf der Plattform bewegen. Social Media entwickelt sich ständig weiter und braucht etwas Trial & Error. Geben Sie neuen Plattformen Zeit, um herauszufinden, ob sie zu Ihrer Marke passen.“
„Wenn ja, lohnt es sich, Ressourcen umzuschichten und regelmäßig hochwertige Inhalte zu erstellen. Und wenn nicht – zurück zur bewährten Strategie.“
Fazit: Bluesky in der PR-Arbeit
Bluesky erfordert zwar zusätzliche Ressourcen im Community Management, doch Marken, die früh starten, haben mehr Zeit zum Experimentieren und zur Entwicklung passender Strategien. Mit den oben genannten Tipps ist der Einstieg unkompliziert – bei gleichzeitig hohem Potenzial.
Auch wenn Bluesky aktuell nicht im Zentrum Ihrer Social-Media-Strategie steht, lohnt sich die Integration in ein breiteres Monitoring-Konzept. Die Plattform wächst – besonders unter Journalisten – und relevante Gespräche im Blick zu behalten, ist entscheidend.
Sie möchten wissen, wie CisionOne Sie beim Bluesky-Monitoring unterstützen kann?
Sprechen Sie mit einer Expertin oder einem Experten – wir beraten Sie gerne.
Cision Ressourcen
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