++ MVFP befürchtet „irreparable Schäden“ für die Pressefreiheit

++ Die aktuelle Mediensituation in Russland

++ EU möchte Außenvertretung in San Francisco

 

MVFP befürchtet „irreparable Schäden“ für die Pressefreiheit

Auf Basis einer Branchenanalyse geht der Medienverband Freie Presse (MVFP) davon aus, dass in Deutschland binnen kurzer Zeit mehr als 2.000 von insgesamt rund 7.000 Zeitschriftentiteln gefährdet sein werden. Da in der vor einem Jahr durchgeführten Erhebung die jüngsten Papierpreis- und Energiekostenerhöhungen sowie die Anhebung des Mindestlohns noch keine Berücksichtigung gefunden haben, könnte die konkrete ökonomische Bedrohung einzelner Titel und ganzer Verlagshäuser „noch akuter“ sein, so der Verband, der sich bereits mit einem erneuten Hilfeersuchen an die Bundesregierung gewendet hat. Zu den gefährdeten Titeln gehören nach MVFP-Angaben bis zu 30 % der Fachzeitschriften, bis zu 80 % der konfessionellen Medien und bis zu 20 % der Publikumszeitschriften in Deutschland. Den Gesamtumsatz der Zeitschriftenverlage im vergangenen Jahr beziffert der Verband auf 19,4 Milliarden Euro; das vorpandemische Niveau im Jahr 2019 lag bei 20,2 Milliarden Euro. Angesichts der branchenweiten "Erschütterungen" sieht Philipp Welte, MVFP-Vorstandssprecher, die Stabilität und Vielfalt der Gesellschaft einem „veritablen Bedrohungsszenario“ ausgesetzt. MVFP-Bundesgeschäftsführer Stephan Scherzer unterstreicht: „Wir befinden uns in extremen Zeiten. Das Risiko irreparabler Schäden für die Pressefreiheit und Pressevielfalt in diesem Land ist hoch.“

 

"Dies steht im Widerspruch zu den Regeln des Journalismus": Die aktuelle Mediensituation in Russland

Gegenüber Fipp verdeutlicht Alexei Venediktov, Chefredakteur des kremlkritischen Radiosenders „Echo Moskwy“, die Situation von Medien in Russland. Mit Beginn der „speziellen Militäroperation“, so Venediktov, habe der Sender, der inzwischen als eines der letzten unabhängigen Presseorgane aufgrund behördlicher Anordnungen geschlossen wurde, Anweisungen von der Regulierungsbehörde erhalten, die ihn dazu verpflichteten, Informationen zu senden, die auf offiziellen Berichten des russischen Verteidigungsministeriums beruhen. "Dies steht im Widerspruch zu den Regeln des Journalismus", kritisiert Venediktov. Derzeit organisieren zwölf Personen, etwa 15 % der Belegschaft, die Arbeit von „Echo Moskwy“ über zwei YouTube-Kanäle, fügt er hinzu. Dass YouTube in Russland weiterhin aktiv ist, begründet Venediktov mit dem Wert, den die Plattform für den Kreml besitzt: "Die Regierung weiß sehr gut, wie sie YouTube für Propagandazwecke nutzen kann. Indem sie YouTube abschaltet, schaltet sie ihre eigenen Propagandakanäle im Land ab.“ Solange es noch kein „RuTube“ gebe, werde YouTube weiter Bestand haben, prognostiziert Venediktov. 

 

EU möchte Außenvertretung in San Francisco gründen

Wie Politico mit Verweis auf Insiderinformationen berichtet, plant die Europäische Union die Eröffnung eines Büros in San Francisco, um in die Nähe der großen IT-Unternehmen im Silicon Valley zu rücken. "Der Vorstoß der EU ins Silicon Valley kommt zu einer Zeit, in der die USA ein größeres Interesse an der Durchsetzung des Kartellrechts haben und die Spannungen über die digitale Regulierung zunehmen", bemerkt Politico. Zu den im Großraum San Francisco Bay ansässigen Unternehmen zählen unter anderem Apple, Google und Meta. Durch die Verabschiedung von DMA und DSA drohen ihnen strengere Beschränkungen und eine sorgfältigere Überwachung. Die EU verfügt bereits über eine Delegation in Washington, die als Ratgeber für das neue EU-Büro in San Francisco dienen soll.

 



 

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Autor: Cision Insights-Team 

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