Der European Communication Monitor (ECM) analysiert seit 2007 zentrale Themen in der Kommunikationsbranche.
Die Studie zeigt, dass zwei Hauptanliegen Kommunikatoren bis mindestens 2025 beschäftigen werden:
Erstens, das Auf- und Ausbauen von Vertrauen, welches als zentrale Ressource in Organisationen gilt, und zweitens, die Verbindung von Geschäftsstrategie und Kommunikation. Trotz vorhandener Forschungslösungen zur Optimierung von Kommunikationsstrategien werden diese in der Branche selten umgesetzt.
Ein wiederkehrendes Anliegen ist die Erwartung an Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Zudem steigt die Bedeutung der Bewältigung der Informationsflut in der digitalen Welt. Interessanterweise wurde die Relevanz algorithmischer Kommunikation, wie ChatGPT, bereits 2016 von einem Viertel der ECM-Teilnehmer erkannt.
Zukunft der strategischen Kommunikation:
Der ECM 2023 identifiziert fünf zentrale Bereiche, die in den kommenden Jahren besondere Aufmerksamkeit erfordern:
1. Nutzung moderner Technologien und Daten:
Die Digitalisierung transformiert Kommunikationsabteilungen und Beratungsunternehmen grundlegend. Es geht um mehr als nur neue Kommunikationskanäle; es geht um die Neugestaltung von Strukturen, Arbeitsabläufen und dem gesamten Kommunikationsberuf. Im besonderen Fokus stehen diverse Themenfelder: Digitale Technologien, künstliche Intelligenz und Big Data, die konsequente Umsetzung von Digitalisierungsstrategien und schließlich auch die Cybersicherheit und damit verbunden der Schutz von Kommunikationsinfrastruktur.
2. Entwicklung seltener Kompetenzen und neuer Rollen:
Die rasante Entwicklung in der Kommunikationsbranche erfordert neue Fähigkeiten und Kompetenzen. Es besteht ein Bedarf an effektiver Schulung und Weiterentwicklung, insbesondere im Hinblick auf digitale Technologien, damit Kommunikations-Teams das volle Potenzial digitaler Technologien ausschöpfen können. Gleichzeitig ergeben sich Perspektiven, neue Rollen einzunehmen, wobei vor allem eine beratenden Funktion besonders heraussticht.
3. Zielgruppen in einer hypervernetzten Welt erreichen:
Die Mediatisierung unserer Gesellschaft verändert die Art und Weise, wie wir mit Stakeholdern kommunizieren. Es ist notwendig, neue Ansätze zu entwickeln, um in dieser vernetzten Welt effektiv zu sein. Dabei spielen Entwicklungen wie die Annäherung von Kommunikationskanälen, die Hybridisierung von Formaten und digitale Technologien, die viel stärker visuell geprägt sind, eine wichtige Rolle.
4. Außerordentliche Kommunikationsteams leiten und motivieren:
Der Erfolg in der Kommunikation hängt nicht nur von Technologie und Medien ab, sondern auch von gut geführten, vielfältigen Teams, die Zusammenarbeit und Innovation fördern. Vor allem Konzepte, wie eine stärker integrative Führung und unterstützende Teamkultur sind von besonderer Bedeutung. Die Förderung der Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und eine bessere Kombination aus Erfahrung und Fähigkeiten sind ebenfalls wichtig.
5. Beziehungen in Zeiten von Fehlinformationen aufbauen:
Das Vertrauen in Medien und Institutionen hat abgenommen. Falschinformationen sind in digitalen Umgebungen allgegenwärtig, was neue Herausforderungen für Kommunikatoren darstellt. Kommunikatoren müssen sich stärker mit der Überwachung und Prüfung von (Falsch-) Informationen auseinandersetzen. Zudem sind anwendbare ethische Leitlinien erforderlich, die bspw. die Entwicklung und Anwendung von KI im Rahmen der Kommunikation regeln.
Schlussfolgerung:
Der ECM 2023 betont die Notwendigkeit, sich den sich ständig ändernden Herausforderungen in der Kommunikationsbranche zu stellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kommunikationsfachleute sich kontinuierlich weiterbilden, sich an neue Technologien anpassen und ethische Leitlinien befolgen, um in einer sich schnell verändernden digitalen Welt effektiv zu sein.
Hier erhalten Sie den ECM 2023 Report:
Den kompletten ECM Report 2023 kann man sich auf der Website des European Communication Monitor anschauen und herunterladen.
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Der European Communication Monitor 2023: Vertrauensbildung und strategische Ausrichtung bleiben größte Herausforderungen für Europas Kommunikations- und PR-Branche.