Dass das Verhältnis zwischen PR-Schaffenden und Journalisten nicht immer optimal ist, zeigt eine Aussage, die wir bei der State of the Media-Befragung auf die Frage nach den größten Herausforderungen für Journalisten erhalten haben. Einer der befragten Journalisten gab die Antwort, „teilweise extrem schlechte Pressestellen in Unternehmen“. Ist das nur die Aussage eines Einzelnen oder steckt mehr dahinter? Wie bewerten Journalisten ihr Verhältnis zu den Kommunikationskollegen aus PR-Agenturen bzw. den Presseabteilungen von Unternehmen und Organisationen?

Auf unsere Frage, wie sich das Verhältnis der Journalisten zu PR-Profis im vergangenen Jahr verändert hat, antwortete die breite Mehrheit (über 69 Prozent), dass sich das Verhältnis nicht geändert habe. Der Anteil jener Journalisten, die eine Verbesserung bzw. eine Verschlechterung in ihrem Verhältnis zu PR-Schaffenden feststellten, war mit jeweils über 15 Prozent nahezu identisch. 

 

Das Verhältnis von Journalisten zu PR-Schaffenden

 

Immerhin zeigen sich mehr als 37 Prozent der befragten Journalisten als zufrieden bzw. sehr zufrieden über die Art der Zusammenarbeit mit PR-Schaffenden aus ihrem Bereich. Fast 51 Prozent bewerten ihre Zusammenarbeit als neutral und zwölf Prozent zeigen sich unzufrieden oder sehr unzufrieden.

Fast die Hälfte (45 Prozent) der von uns befragten Journalisten haben angegeben, dass sie der Aussage, PR`ler verstünden die Bedürfnisse von Journalisten oder der Zielgruppe von Journalisten wenig oder gar nicht, zustimmen könnten. Nur knapp 24 Prozent konnten der Aussage zustimmen. 31 Prozent weder noch.

 

PR-Profis verstehen die Bedürfnisse der Zielgruppe von Journalisten

 

In den Worten von Journalisten 

Zusätzlich zu den Ergebnissen unserer Befragung für den State of the Media-Report 2020 möchten wir auch ein paar Journalist*Innen zitieren, die in unseren Cision Meets-Veranstaltungen zu Gast waren und von ihren persönlichen Erfahrungen im Umgang mit PR-Profis erzählt haben.

Annette Weisbach, die Deutschland-Korrespondentin von CNBC in Frankfurt/ Main, hat beispielsweise darauf hingewiesen, dass sie besonders gerne mit Pressesprechern zusammenarbeite, die einen journalistischen Background besäßen. Hier sei ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Journalistin vorhanden. Gerade in puncto Schnelligkeit sehe sie hier deutliche Unterschiede:

„Die verstehen auch ganz einfach, wenn ich sage, ich brauche es gleich, dass das nicht in 20 Minuten ist, sondern gleich, das ist in ein bis zwei Minuten. Oder "ich ruf sie dann zurück" und das findet dann drei Tage später statt, das brauche ich dann auch nicht mehr. (…) “ 

David Löh, ehemals Redakteur der Fachzeitschrift Plastverarbeiter, heute stellv. Chefredakteur der Zeitschrift inspect, äußerte sich in einem Interview mit uns über die positiven und negativen Rollen, die PR-Schaffende einnehmen können:

„Auch um den Redaktionen einen direkten Draht zum Unternehmen zu organisieren können PR-Agenturen nützlich sein. Als Vermittler sozusagen. Vielleicht auch als erster Filter, der Unnützes bzw. nicht Zielführendes von vornherein ausklammert. Das machen Viele sehr gut. Andere bilden eher eine zusätzliche Engstelle.“ 

 

Kostenloser Download: der State of the Media-Report 2020 für Deutschland

Sie wollen sich über weitere Ergebnisse der State of the Media Reports 2020 Deutschland informieren? Dann laden Sie sich jetzt den kompletten Bericht kostenlos herunter.