Wie können Magazine, Podcasts und Videos bei einer authentischen Nachhaltigkeitskommunikation helfen?

 

Mit der erweiterten und verschärften CSR-Berichtspflicht ab 2024 steigt der Bedarf bei vielen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten interessierten Bürgerinnen und Bürgern verständlich und überzeugend zu vermitteln. Nachhaltigkeitsmagazine, Podcast und Video – journalistisch aufbereitet in Reportagen und Interviews mit Bewegtbild und Originalstimmen – verleihen Aussagen hohe Authentizität und Glaubwürdigkeit.

Wie werden solche Formate konzipiert und in die Kommunikationsstrategie eingebunden? Wie spielen Magazin und Berichte zusammen? Welche Möglichkeiten und Vorteile eröffnen Print und Online? Worauf kommt es bei Podcasts an? Was ist bei Video-Drehs zu beachten?

Diese Themen haben wir am 20. Januar mit unseren Gästen Titus Kroder und Prof. Dr. Michael Bürker, beide Partner der SCRIPT Consult GmbH, besprochen.

 

 

Glaubwürdigkeit und Authentizität - Die Berichtspflicht bedeutet de facto das Ende von Green Washing

Integrierte Nachhaltigkeitsberichte werden vor allem von Investoren, Analysten und Wirtschaftsjournalisten gelesen. Für alle anderen Stakeholder müssen Formate gefunden werden, die Glaubwürdigkeit besitzen wie standardisierte Informationen zu belastbaren Fakten.

Dabei helfen können Formate wie Magazine, Podcasts und Videos. 

 

Das Magazin: Nachhaltigkeit im Unternehmen wird durch Geschichten lebendig

Merkmale des MagazinsDient zum Infotainment, eignet sich gut für längere Texte, wird meist in journalistischen Formaten erstellt und untermauert seine Glaubwürdigkeit durch Bilder und Statements.

 

Beachten Sie bei der Erstellung eines Magazins folgende Fragestellungen:

➡️ Kick off: Was ist wichtig? Was interessiert? Was ist konkret? Was können wir zeigen?

➡️ Seitenbelegungsplan: Wie umfangreich ist der Aufmacher? An welcher Stelle kommt das große Interview? In welcher Art und Weise werden die eigenen Projekte eingestreut? An welchen Stellen sollte mit Grafiken und kurzen Texten gearbeitet werden?

➡️ Darauf kommt es an: Es soll Lust aufs Lesen machen, Ihnen Spaß beim Erzählen machen, das Unternehmen stolz machen auf das, was es tut und haben Sie Mut neue Wege zu gehen. Setzen Sie sich also auch mal kritisch mit bestimmten Punkten auseinander und zeigen Sie nicht nur, dass alles "schön" ist. Das stärkt die Glaubwürdigkeit. 

➡️ Auszeichnungen: Binden Sie etwaige Auszeichnungen für Ihre Arbeiten zum Thema ein.

 

Der Podcast: Glaubwürdige Ansprache einer hochwertigen Zielgruppe durch authentische Stimmen im O-Ton

Merkmale von Podcasts: Sie richten sich vor allem an eine junge, mobile und gebildete Zielgruppe. Besonders in den letzten zwei Jahren ist die Nutzung stark gestiegen. Durch authentische O-Töne wird die Glaubwürdigkeit zum Thema Nachhaltigkeitskommunikation gestärkt und sie eignen sich besonders gut für lange Inhalte. 

 

Folgende Schritten können Sie bei der Erstellungen von Podcasts beachten:

➡️ Redaktionsmeetings: Versuchen Sie in regelmäßigen Abständen mit allen Teilnehmern Redaktionsmeetings abzuhalten, um so gemeinsam die wichtigsten Fakten zur Erstelltung des Podcasts zu klären.

➡️ Ablauf Dreh: Der Moderator sollte im nächsten Schritt die Reihenfolge und den Dreh der Fragen festlegen und die Teilnehmer entsprechend briefen.

➡️ Aufnahme: Im besten Fall kann die Aufnahme direkt in einer Stunde durchgeführt werden. Achten Sie darauf, dass jeder Teilnehmer entsprechend gut zu hören ist und es zu keinen Schwierigkeiten mit dem Ton kommt.

➡️ Post-Aufnahme: Bei der Postproduktion sollte die Rohaufnahme von professionellen Tonmeistern entsprechend bearbeitet werden. Danach geht der Rohschnitt zur inhaltlichen Abnahme an die Teilnehmer. 

➡️ Shownotes: Erstellen Sie nun die sogenannten Shownotes (Ein übersichtlicher, kurzer Text zur jeweiligen Podcastepisode mit Angabe des Inhalts und Links zu Empfehlungen, zur Webseite und Social Media-Kanälen.).

➡️ Finale Postproduktion: In der finalen Postproduktion wird dann der Feinschliff vorgenommen und die Audiodatei als mp3- oder WAVE-Datei abgemischt. 

➡️ Veröffentlichung: Nun können Sie Ihre Podcastfolge auf den eigenen Kanälen posten bzw. entsprechende Podcast-Hubs (Spotify, Soundcloud, Google und Co.)  zur Veröffentlichung nutzen. 

 

💡 Mehr zum Thema Podcasts erfahren Sie in unserem On-Demand verfügbaren Webinar "Podcasts in der PR".  

 

Das Video: Bewegtbild erweckt Nachhaltigkeitsgeschichten zum Leben

Videos: Sie gelten als beliebtestes Webformat, haben eine hohe Glaubwürdigkeit durch Bewegtbild und Ton, und man hat mit ihnen die Chance gleichzeitig zu reden und zu zeigen.

Bei der Erstellung von Videos können Sie sich im Grunde den Ablauf bei der Erstellung eines Podcast als Grundlage nehmen. Auch hier beginnt alles mit entsprechenden Redaktionsmeetings mit allen Beteiligten, in denen die wichtigsten Rahmenbedingungen und Fakten für den Videodreh festgelegt werden. Dennoch sollten Sie nicht vergessen, dass der Aufwand für einen Videodreh wesentlich größer ist, als für eine Podcastfolge. 

Wenn Sie ein entsprechendes Imagevideo erstellen möchten, sollten Sie dabei immer mit einer professionellen Videoproduktionsfirma zusammenarbeiten. Für kleine kurze (Story-) Videos für zum Beispiel Social Media, reicht auch eine One-Shot-Aufnahme mit Ihrem Smartphone. 

 

Integration in die Kommunikation: Magazin, Podcast und Video bringen Authentizität und Emotion in die Nachhaltigkeitskommunikation

Wie bei allen Bestandteilen der Unternehmenskommunikation, müssen auch für die Einbindung von Magazinen, Podcasts und Videos entsprechende Strategien erstellt werden. Sie sorgt für Transparenz bei der Einbettung der Kommunikation über Nachhaltigkeitsthemen in die allgemeine Unternehmenskommunikation. Dadurch fällt es leichter, externen und internen Stakeholdern überzeugend darzulegen, was man als Unternehmen aktiv im Bereich der Nachhaltigkeit unternimmt. 

 

Offene Fragen von Teilnehmer:innen

In unserem Webinar gab es zahlreiche Fragen von unseren Zuschauern. Bei einigen haben wir es aus zeitlichen Gründen leider nicht geschafft, diese zu beantworten. Nun können Sie alle offenen Fragen exklusiv in unserem Nachbericht nachlesen:

 

Wird für die Print-Version auch eine Umweltdruckerei beauftragt? (Im Bezug auf das vorgestellt Beispiel in der Präsentation)

Michael Bürker (SCRIPT Consult): Ja. Das Umweltmanagement-System der Druckerei ist EMAS-geprüft. Der Bericht wurde klimaneutral gedruckt. Die Druckerei ist zertifizierter ClimatePartner, FSC-zertifiziert für verantwortungsvolle Waldwirtschaft und mit dem blauen Engel ausgezeichnet (RAL-UZ 195).

 

Wer hat den Text festgelegt, der vom CEO gesprochen wird? (Im Bezug auf das Thema Video Produktion)

Titus Kroder (SCRIPT Consult): Die Worte wählt der Interviewte selbst. Von uns kommen die Fragen. Journalistischer Ansatz. Natürlich besprechen wir die Inhalte vorab. Und der Interviewte skizziert seine Antwortlinie.

 

Produzieren Sie Ihre Inhalte nur in Deutsch oder auch in anderen Sprachen?

Michael Bürker (SCRIPT Consult): Die präsentierten Projekte sind auf Deutsch produziert. Englisch ist kein Problem. Mein Partnerkollege Titus Kroder lebt in London. Für andere Sprachen ziehen wir bei Bedarf Native Speaker hinzu.

 

Wie viele Zuhörer haben die Podcasts durchschnittlich? Welche Rückmeldungen gibt es, regen auch Zuhörer Themen an?

Titus Kroder (SCRIPT Consult): Über 3.000 Zuhörer waren es zuletzt. Ja, wir erwähnen jeweils eine E-Mailadresse im Podcast, unter der Hörer:innen Anregungen machen können. Für uns ist der Dialog wichtig, um die Hörer-Podcast-Bindung zu stärken.

 

Was würden Sie als Budget Rahmen für eine solche Videoproduktion ansetzen?

Titus Kroder (SCRIPT Consult): Wir empfehlen auf jeden Fall, ein professionelles Kamera-Team, Ton- und Lichttechniker sowie Spezialisten für die Postproduktion einzubinden. (zum Budgetrahmen siehe Antwort weiter unten)

 

Können Sie doch nochmal auf die Kosten der Formate eingehen?

Michael Bürker (SCRIPT Consult): Die Kosten für eine Ausgabe variieren mit Anspruch und Umfang des Magazins. Die redaktionelle Konzeption und Umsetzung reicht von 25.000 bis 60.000 Euro (netto). Voraussetzung ist ein bestehendes Magazinkonzept für redaktionelle Inhalte und visuelle Gestaltung.

Titus Kroder (SCRIPT Consult): Für eine Podcast-Folge kalkulieren wir je nach Dauer und Aufwand (etwa die Einbindung eines Studios oder von Bewegtbild) mit 5.000 bis 10.000 Euro. Videoproduktionen bewegen sich im Bereich ab 6.000 Euro für einfach umzusetzende Kurzvideos. Je nach Aufwand und bei “großem Besteck” (z.B. mehrere Kameras und Kameraleute, Spezialeffekte wie Unterwasser-Shots) werden aber auch mittlere fünfstellige Budgets benötigt. Selbstverständlich jeweils netto.

 

 

Titus Kroder

 

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Michael Bürker 

 

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