Das Thema „Nachhaltigkeit“ erreicht in Unternehmen und Wirtschaft eine neue Stufe.

 

Ab 2024 soll die Pflicht, jährlich über die eigenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berichten, erheblich ausgeweitet werden. Mit der Berichtspflicht wird Nachhaltigkeit wettbewerbsrelevant. Das gilt insbesondere für große mittelständische Unternehmen. Damit rückt auch die Frage in den Blick, wie Unternehmen die positiven Effekte der eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten allen Stakeholdern sowie einer interessierten Öffentlichkeit jenseits von Nachhaltigkeitsberichten verständlich, nachvollziehbar und überzeugend vermitteln können.

Mit unseren Gästen Stefan Beste, Geschäftsführender Gesellschafter der Agentur SCRIPT Consult und Prof. Dr. Michael Bürker, Senior Director und Partner bei SCRIPT Consult, haben wir das Thema am 4. November 2021 in unserem Livewebinar besprochen. Dabei haben sich die beiden Kommunikations-Experten in Form von 5 Thesen dem Thema gewidmet. 

 

1. Der richtige Zeitpunkt, um mit der Nachhaltigkeitskommunikation zu beginnen, ist jetzt!

Auch wenn sich der 1.1.2024 als Stichtag noch weit entfernt anhört, sollte man nicht vergessen, dass es sich um die Berichtspflicht für das Geschäftsjahr 2023 handelt. Aus diesem Grund sollten vor allem Unternehmen, die bisher nicht unter die Berichtspflicht fielen und sich aus diesem Grund bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben, so früh wie möglich darüber informieren, was auf Sie zukommt. Schließlich geht es darum, intern bei den Mitarbeitern ein entsprechendes Bewusstsein für Themen der Nachhaltigkeit zu schaffen und die entsprechenden Ressourcen und Infrastrukturen aufzubauen, die man benötigt, um die Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht zu werden. Dazu gehört auch, dass man die weitere Entwicklung der Ausgestaltung der neuen Berichtspflicht beobachtet. Bei den bisherigen Vorschlägen handelt es sich schließlich „nur“ um einen Richtlinienentwurf.  

 

2. Nachhaltigkeit wird zum unternehmerischen Imperativ –gerade im Mittelstand. 

Es gibt viele, sehr unterschiedliche Gründe für Unternehmen, ihre Aktivitäten im Rahmen von Nachhaltigkeitsthemen nach innen und außen zu kommunizieren. Mag auch der Druck durch Kunden nicht in allen Branchen gegeben sein, so zeigt sich oftmals, dass das Maß an nachhaltigem Handeln eines Unternehmens gerade für Bewerber ein ausschlaggebender Faktor ist. Das zeigt auch eine Mittelstands-Studie der Hypovereinsbank, die unsere Experten vorgestellt haben. So zeigt sich, dass Ansätze zu mehr Nachhaltigkeit noch nicht systematisch und umfassend sind, oft intrinsisch geprägt durch die Unternehmer selbst und auch von Bedenken in Bezug auf die Preissensibilität der Kundenbegleitet werden. Allerdings steigern nachhaltige Ansätze die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber und gerade die eigenen Mitarbeiter gelten als wichtige erste Stakeholdergruppe. 

 

3. Nachhaltigkeit muss eine strategische Querschnittsfunktion im Unternehmen sein. Die Berichtspflicht macht die Kommunikation zum Treiber der Entwicklung. 

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit muss in allen Unternehmensbereichen vorhanden sein. Ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagement ist wichtig, dass sich in der Strategie, in der Umsetzung und im Handeln und auch in der Kommunikation wiederfindet. Über alle Ebenen hinweg sollte Nachhaltigkeit zudem ernst genommen werden, um den Vorwurf des Greenwashings zu vermeiden. Der Aufbau entsprechender organisatorischer Strukturen (z.b. Chief Responsibility Officers), die Erstellung eigener Kommunikations-Kanäle oder aber die ständige Einbindung von Nachhaltigkeitsthemen, in die übliche Unternehmenskommunikation können Ansätze darstellen. 

 

4. Der Bericht allein genügt nicht. Nachhaltigkeitskommunikation muss alle Anspruchsgruppen erreichen.  

Mit dem zunehmenden Verständnis für die Dringlichkeit nachhaltigen Handelns, steigen auch die Anforderungen an die Unternehmen, Nachhaltigkeit in Ihr unternehmerisches Handeln einzubeziehen und darüber zu berichten. Allein die Tatsache, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgeweitet und verschärft wird, ist ein Zeichen dafür. Aber auch die Sichtweise der Bürger*Innen in Bezug auf gesellschaftlich relevanter Akteure wird immer kritischer, wie eine Befragung des Umweltbundesamtes verdeutlicht, die uns unsere Experten im Webinar gezeigt haben. Aus ihr geht hervor, dass immer weniger Bürger das Handeln von Akteuren wie Umweltverbänden, Gemeinden, der Regierung, der Industrie etc. als ausreichend empfinden. 

 

5. Der Nachhaltigkeitsbericht sollte durch journalistische Erzählformate flankiert werden. Es geht um Emotion, Überzeugung und Menschen. 

Um die unterschiedlichen Ansprüche der diversen Stakeholdergruppen in Bezug auf die Darstellung von nachhaltigem Handeln zu befriedigen, gilt es, mehr als nur auf den Nachhaltigkeitsbericht zu setzen. Es gilt, das eigene Handeln und den eigenen Beitrag auf den verschiedenen, zur Verfügung stehenden Kanälen darzustellen. Auch hier gilt es, nicht nur Zahlen und Fakten zu präsentieren, sondern eine Geschichte zu erzählen, die das nachhaltige Handeln in den entsprechenden Kontext rückt, Emotionen weckt und überzeugt.  

 

Laden Sie sich die Präsentation unserer Gäste, Stefan Beste und Prof. Dr. Michael Bürker hier herunter. 

 

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